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1235. November 1. Breslau.

omn. stor.

Willelmus, weiland Bischof von Modena, Legat des päpstlichen Stuhls, erklärt, auf der Rückreise aus Livland und Preussen nach Rom einen Streit zwischen der bischöflichen Kirche zu Breslau und dem Abte Günther von Leubus vorgefunden zu haben über den Inhalt einer Urkunde, welche die Verleihung von gewissen Zehnten enthält (oben No. 199), und deren Echtheit Bischof und Kapitel bestreiten, besonders die Verleihung der Zehnten von den 500 Hufen, und die der Dörfer zwischen Hotzenplotz und Stradune. Der Legat hat hier einen Vergleich vermittelt, nach welchem der Abt von Leubus den seinem Kloster gehörigen Antheil an dem Dorfe Vezurocona (die zweite Hälfte besitzt Kloster Trebnitz) mit dem dort geltenden deutschen Rechte dem Bischöfe abtritt unter der Bedingung, dass, wenn irgend ein Dritter jenes Gut vielleicht erstritte, der Abt den Bischof entschädigen solle nach dem Gutachten zweier von beiden Parteien gewählten Schiedsrichter, denen in streitigen Fällen der Abt von St. Vincenz als Dritter zutreten solle. Ferner verleiht der Abt dem Bischöfe das Dorf Gozcetino (Kostenthal) sammt dem Zehnten "que villa est in Gola (vergl. cod. dipl. Siles. II. 237, Potthast Gesch. v. Räuden S. 200 und unten No. 646)" im Gebiete des Sohnes Herzogs Kasimir, und ebenso die Hälfte aller Zehnten zwischen Stradune und Hotzenplotz, ausgenommen die Zehnten von drei Hufen, die der Kirche gehören, und die von vier Pflügen (aratrorum, nicht aratorum, hat das Original) quibus aratur pro ipsa domo, wobei jedoch die Kirche von Jarozlav ausschliesslich an den Zehntantheil des Abtes angewiesen wird; endlich verzichtet der Abt Namens der Kirche von Uyazd (Mois bei Neumarkt) auf die 12 Malter Getreide in villa Thesselini (Deichslau). Dagegen erkennt im Uebrigen der Bischof jenes angefochtene Privileg des Klosters vollständig an.

Z. Pet. prep., Vict. dec., Nazlaus archid., Boguzl. scol., Crisanus cant., Laurentius cust., Egid. quondam cancell., Otto, Pravota, Henr., Lambinus, Symon, Joh., Arnold, mag. Pet., Willelm., Echard., Joh., Conr. Polonus, Gregor, Adam, Nic., Jac., Panthin., Laur., Sdizl., Balduin, Nic., Gerlac., mag. Boguzl., Janus quondam archid., Nenker., Joh. prep. de Ruda, Theoder. archid., mag. Herold., Henr. de Kethilc, Jac. de Trebnic, mag. Gossuinus, Arn. d. Auro, Nic., Nic., Wolker, Boguzl. de Dobra, Boguzl. Jarozlai, Jac. de Scarissov, Reinold., Joh. Florini, Joh., Sohn des Steph., Radzl., Archid. von Olmütz.


Aus dem Orig. Staats-Arch. Leubus 67 bei Büsching 157 und dazu Zeitschrift V. 207 ff. und über den Aussteller Ss. rer. Pruss. II. 116 ff. lieber die acht au der Urkunde hängenden Siegel vergleiche Schultz, schlesische Siegel S. 10. 11 u. 12, unter den selben befindet sich auch das des (früheren) Dechanten Benicus, während der damalige Victor hiess.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.



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